Die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal hat in ganz Deutschland für Betroffenheit und Entsetzen gesorgt. Nach dieser beispiellosen Flut haben sich viele freiwillige Helfer gemeldet, um einen Beitrag zur Hilfe für die betroffenen an der Ahr zu leisten.
So auch die Mitarbeiter der Firma Schreinerei Ihle GmbH in Neckarsulm. Hier wurde, von den Mitarbeitern ausgehend, eine Hilfsaktion auf privater Basis mit logistischer Unterstützung durch den Betrieb angeschoben.
Da nach den ersten Hilfsmaßnahmen irgendwann nicht nur Helfer, sondern Facharbeiter notwendig sind, war angedacht, diese Hilfe nicht direkt nach der Flut, sondern nach Bedarf zu leisten.
Im Anschluss wurde über den Bürgermeister von Braunsbach, der Verbindungen ins Ahrtal hat, ein unbürokratischer Kontakt direkt zu einer Verwaltungsstelle vor Ort hergestellt.
Dort konnte sofort eine passende Anlaufstelle vermittelt werden, die Schreinerei Rönnefarth in Dernau, die Hilfsmaßnahmen in diesem Fachbereich koordiniert.
Dernau ist ein Dorf an der Ahr, etwa 7 km stromauf von Ahrweiler. Das Dorf ist von der Flut stark betroffen, von 680 Häusern sind 550 unbewohnbar, über 100 Häuser wurden schon oder werden noch abgerissen, da die nachhaltig geschädigte Substanz einen Wiederaufbau nicht hergibt.
Die Hilfeleistung wurde so geplant, dass in 5 aufeinanderfolgenden Wochen immer jeweils 4 Mann mit 2 Montagefahrzeugen von Donnerstag bis Samstag dort arbeiten, beginnend in der KW 43. Übernachtet wurde in einem für Helfer aufgestellten Containerdorf auf der Kalenborner Höhe, etwa 5 km von Dernau entfernt.
Ab dem 28.10 waren dann die Mitarbeiter der Schreinerei Ihle GmbH in Dernau im Einsatz.
Dabei konnten in einem Containerdorf, das in Dernau errichtet wurde, die anstehenden Schreinerarbeiten größtenteils erledigt werden.
Dieses Dorf ermöglicht es der Gemeinde, den Senioren aus Dernau, die bei der Flut ihre Wohnungen sowie Hab und Gut verloren haben und in Notunterkünften und bei Verwandten im weiten Umkreis verstreut untergebracht sind, in ihrer Heimatgemeinde eine adäquate Bleibe für eine längere Übergangszeit zur Verfügung zu stellen.
Ebenso wurden mehrere Gebäude notdürftig verschlossen und unter anderem im Feuerwehrmagazin Dernau sowie in weiteren Gebäuden Fenster und Türen eingebaut.
Am 27.11. war der vorerst letzte Einsatz beendet, und den zu diesem Zeitpunkt vor Ort befindlichen Mitarbeitern wurde durch den Bürgermeister von Dernau bei der Verabschiedung ein herzlicher Dank ausgesprochen und ein Weinpräsent überreicht.
Insgesamt hat das Ahrtal bei allen Beteiligten einen bleibenden Eindruck hinterlassen, zum einen durch die Dimension dieser Flutkatastrophe, die erst vor Ort angesichts der massiven umfassenden Schäden zu erahnen ist.
Und zum anderen durch die Dankbarkeit und die Herzlichkeit die jedem Helfer von den dort lebenden Menschen entgegengebracht wird.
Der jetzige Stand der Arbeiten vor Ort wäre ohne den ehrenamtlichen Einsatz der vielen dort nach wie vor tätigen Helfer niemals erreicht worden, das ist die Aussage auch offizieller Stellen.
Insofern eine gute Sache, die höchstwahrscheinlich im nächsten Jahr eine Fortsetzung findet.